Kanna – Wirkung, Anwendung & Risiken
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Kanna (Sceletium tortuosum) – Wirkung, Anwendung & Risiken
Kanna, botanisch Sceletium tortuosum, ist eine traditionelle südafrikanische Pflanze, die seit Jahrhunderten von den Khoi-San-Völkern genutzt wird. Sie ist heute international bekannt, da ihre Wirkung oft mit stimulierenden Substanzen wie Kokain verglichen wird – allerdings mit deutlichen Unterschieden in Intensität, Dauer und Nebenwirkungen.
Inhaltsstoffe & Wirkmechanismus
Die Wirkung von Kanna geht vor allem auf mehrere Alkaloide zurück:
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Mesembrin
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Mesebrenon
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Mesebrenol
Diese Substanzen wirken auf das zentrale Nervensystem. Sie hemmen die Wiederaufnahme von Serotonin, was zu einer erhöhten Konzentration dieses Neurotransmitters im Gehirn führt. Das Resultat: gesteigerte Stimmung, innere Ruhe und gelegentlich eine leichte Euphorie.
Konsumformen
Kanna kann auf verschiedene Weisen konsumiert werden:
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Kauen: 50–150 mg in Reinform, oft traditionell mit etwas Speichel vermischt.
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Schnupfen: 50–100 mg, schnell wirksam und intensiver.
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Tee: 200–500 mg, mildere und länger anhaltende Wirkung.
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Rauchen oder Verdampfen: führt zu einer schnellen, aber kürzeren Wirkung.
Wirkung
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Stimmungsaufhellend
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Angstlösend
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Leichte Euphorie
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Beruhigend, ohne starke sedierende Effekte
Die Wirkung setzt je nach Konsumform unterschiedlich schnell ein – beim Schnupfen oder Rauchen oft innerhalb von Minuten, beim Tee oder Kauen verzögert, dafür länger anhaltend.
Nebenwirkungen
Kanna gilt in moderaten Dosierungen als relativ sicher. Dennoch können Nebenwirkungen auftreten:
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leichter „Kater“ am nächsten Tag
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gelegentlich Kopfschmerzen oder leichte Übelkeit
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in hohen Dosen: Schwindel oder Benommenheit
Fazit
Kanna (Sceletium tortuosum) ist eine faszinierende Pflanze, die Tradition und moderne Anwendung verbindet. Sie beeinflusst das Serotoninsystem ähnlich wie bekannte Psychopharmaka, jedoch auf sanftere Weise. Wer Kanna konsumiert, sollte sich der Dosierung bewusst sein und mögliche Nebenwirkungen beachten.